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Vom Lernen und Lieben

Der Mensch als die Krönung der Schöpfung ist das höchstentwickelste Wesen auf Erden. Sein Denken, Fühlen, ja seine gesamten Fähigkeiten die er besitzt, sind außergewöhnlich ausgeprägt und können dazu beitragen, sich selbst zu erkennen.

Warum aber nutzt der Mensch für sich selbst nur begrenzt diese Erkenntnisse und Fähigkeiten?

Der Grund liegt in der Annahme, er sei der Körper. Diese Annahme führt letztlich zum Egoismus. Der ichbewußte Mensch denkt, er sei von den anderen Menschen und Wesen getrennt. Die Evolution zeigt auf, dass seit der Erschaffung des Lebens auf unserem Planeten eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Lebewesen bis zum heutigen Menschen erfolgte. Dieser Mensch kann sich selbst betrachten und erforschen. Hierbei spielen der Geist Gottes, das Denken und unser Körper eine wichtige Rolle.
Die Selbsterkenntnis ist ein geistiger Vorgang, der uns eine Antwort auf die Frage nach unserem eigenen Ursprung gibt.

Woher komme ich? Wohin gehe ich? -und worin liegt der Sinn in meinem Leben?
Um diese Fragen für sich zu beantworten, hat uns unser Schöpfer aus Liebe dieses wertvolle Leben geschenkt.

In der Bibel heißt es:

Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist.
Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr.
Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen.
Durch einen jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller.
Dem einen wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben; dem andern ein Wort der Erkenntnis durch denselben Geist;
einem andern Glaube, in demselben Geist; einem andern die Gabe, gesund zu machen, in dem einen Geist;
einem andern die Kraft, Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die Gabe, sie auszulegen.
Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist, der einem jeden das Seine zuteilt, wie er will.
Denn wie der Leib einer ist und hat doch viele Glieder, alle Glieder des Leibes
aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind: so auch Christus.

Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt.

Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele.

Wenn nun der Fuß spräche: Ich bin keine Hand, darum gehöre ich nicht zum Leib!, gehört er deshalb etwa nicht zum Leib?

Und wenn das Ohr spräche: Ich bin kein Auge, darum gehöre ich nicht zum Leib!, gehört es deshalb etwa nicht zum Leib?

Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo bliebe der Geruch?

Nun aber hat Gott die Glieder eingesetzt, ein jedes von ihnen im Leib, so wie er gewollt hat.

Wenn aber alle Glieder ein Glied wären, wo bliebe der Leib?

Nun aber sind es viele Glieder, aber der Leib ist einer.

Das Auge kann nicht sagen zu der Hand: Ich brauche dich nicht; oder wiederum das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht.

Vielmehr sind die Glieder des Leibes, die uns schwächer erscheinen, die nötigsten; und die uns weniger ehrbar erscheinen, die umkleiden wir mit besonderer Ehre; und die wenig ansehnlich sind, haben bei uns besonderes Ansehen; denn was an uns ansehnlich ist, bedarf dessen nicht. Aber Gott hat den Leib zusammengefügt und dem geringeren Glied höhere Ehre gegeben, auf dass im Leib keine Spaltung sei, sondern die Glieder einträchtig füreinander sorgen. Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.

Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ein Glied.

Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann gab er die Kraft, Wunder zu tun, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und mancherlei Zungenrede.

Sind sie denn alle Apostel? Sind sie alle Propheten? Sind sie alle Lehrer? Haben sie alle die Kraft, Wunder zu tun, haben sie alle Gaben, gesund zu machen?
Reden sie alle in Zungen? Können sie alle auslegen?

Strebt aber nach den größeren Gaben!
Und ich will euch einen noch besseren Weg zeigen.

(1. Korinther 12)

Es ist Gottes Schöpfungswerk, dass, aus Seinem Willen und Seiner Liebe, Sein Leben für uns Menschen sichtbar und erfahrbar wird.
Eine göttliche Idee der Einheit allen Seins, die jedem von uns diese wahre Bedeutung der Liebe in allem, auch in unserem Leben, für uns offenbart.
Wir sind nicht getrennt voneinander. Wir sind für immer Eins. Wir sind ein Teil, ein Glied Gottes.
Die Erkenntnis des Menschen „wir sind alle Eins in Gottes lebendiger Schöpfung“ lässt uns täglich diese Liebe leben.
Lieben ist geistiges lernen, im Miteinander, im Wertschätzen, im Verstehen und Verzeihen.

Das Hohelied der Liebe:

Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.
Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und meinen Leib dahingäbe, mich zu rühmen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.
Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf,sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
Die Liebe höret nimmer auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird.
Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk.
Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.
Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war.
Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
(1.Korinther 13)

Leben bedeutet lieben und lieben bedeutet lernen.
In der ständigen Bemühung, Gutes zu denken und Gutes zu tun, erfahren wir das Wesen der Liebe. Der heilige Franziskus hat diese Liebe gelebt und erfahren und sie somit in den Mittelpunkt seines Lebens gestellt.
Das Leben mit und in dieser Liebe ist ein Leben in und mit Gott.
Bereichern wir die Erkenntnisse der Wissenschaft um die Spiritualität, so erkennen und erfahren wir die Bedeutung dieser Liebe.

Danken wir Gott, unserem Schöpfer für unser Leben, denn ohne dieses Leben, das Gott selbst ist, könnten wir nicht die Größe, den Willen und die Schönheit der Schöpfung und unseren Dienst als Werkzeug Gottes verstehen!
Danken wir Gott für Seine Liebe, Seinen Langmut und Seine Güte, danken wir Ihm dafür Fehler begehen zu dürfen, dass Er uns als freie Menschen dazu führt, unsere eigene Bedeutung und unseren eigenen Wert im großen Spiel seiner Schöpfung zu erkennen und zu erfahren!

Danken wir Gott für Seine Führung auf unserem Weg, die uns befreit und vereint!
Danken wir Gott für Seine Liebe!

Wir lernen in Liebe und erfahren die Liebe durch Gott in Allem.



Willibald