< Zurück zur Übersicht

Von der Orientierung im täglichen Leben

Verändern wir unseren Wohnort, so müssen wir uns neu orientieren. Seeleute würden auf offenem Meer bei Sturm, Wind und Regen, ohne Kompass und andere Messinstrumente, die Orientierung verlieren. Jeder von uns benötigt im täglichen Leben Orientierung und Hilfe. Im gegenseitigen Dienen und Miteinander schaffen wir die Grundlage einer gesicherten Grundordnung in unserem Leben. Was ist aber, wenn Krankheit, Not und Armut uns jegliche Chance auf ein selbstbestimmtes Leben entzieht? Was ist, wenn Verwirrung und Angst unser Leben prägen? Woher kommt dann die rettende Hilfe, welches mitfühlende Herz erkennt die Notsituation seines Nächsten und hilft?

In der Bibel berichtet Jesus vom barmherzigen Samariter:
Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen.
Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber.
Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber.
Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte er ihn;
und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn.
Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme.
Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste gewesen dem, der unter die Räuber gefallen war? (Luk 10,30)

Ein mitfühlender Mensch erkennt die Not seines Nächsten und hilft ihm, als sei es völlig selbstverständlich. Mitgefühl und Liebe sind menschliche Werte, die es gilt zu erlernen und zu leben. Wie wichtig und notwendig sind diese Tugenden, um in der Gemeinschaft aller Menschen friedvoll und wertschätzend leben zu können. Die Liebe ist die Basis des Mitgefühls und des selbstlosen Dienens. Christus in Allem ist diese Liebe. Sie zu erfahren und immer wieder neu zu entdecken schafft uns die Orientierung und den wahren Halt in unserem Leben. Der Hafen der Liebe ist der Ort des Friedens und der Ordnung. In ihm finden wir Schutz und Sicherheit, die uns die materielle Welt nicht bieten und erfüllen kann.
Jeder Mensch, der die Liebe lebt, wird zu einem festen Bestandteil der Einheit mit dem himmlischen Vater und dem Sohn Jesus Christus. In Ihrem heiligen, göttlichen Geist finden wir Orientierung und Erkenntnis, finden wir die Gemeinschaft der Liebe, finden wir Trost und Hilfe.

Vertrauen wir auf diese göttliche Liebe in allem Sein, so sind wir mit allen geistig verbunden in der Gemeinschaft und Einheit Gottes.

Jesus sagt:
Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich. (Joh 10,14)

Gottes Liebe ist der Ursprung allen Seins. Jedes Wesen lebt in dieser Liebe. Welche Freude und welche Dankbarkeit erfüllen unser Herz, wenn wir uns auf diese Liebe in Christus besinnen und beziehen. Welche Freude erfüllt unser Herz, wenn Christus in unseren Herzen täglich neu geboren wird. Die Geburt der Liebe ist der Himmel in uns. Öffnen wir diesen Himmel, so kommt Christus als unser Erlöser in die Welt. So ist Gottes Sohn für uns gegenwärtig und erlebbar. So werden der Frieden und das beständige Glück unser aller Leben erfüllen. So wird das Weihnachtsfest zum Fest der Freude und des Friedens.



Willibald