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Höre ich auf mein Herz, so höre ich auf Christus

Schon im Volksmund wird darauf hingewiesen, dass wir nach unserem Herzen gehen sollten. Gemeint ist sicherlich damit, dass wir auf das innere Gefühl, auf die innere Stimme hören sollen, wenn wichtige Entscheidungen für uns anstehen.

Das Innere eines Menschen ist sein Herz, seine Seele, das inwendige Reich, wo wir dem Göttlichen am nächsten sind. In diesem Reich zu leben schafft uns Freude, Frieden, Glück und Zufriedenheit und den Sinn in unserem Leben. Wenn wir aus dem Herzen handeln, handeln wir aus der Wahrheit, der Ordnung, dem Frieden und der Liebe. Jesus Christus ist diese Liebe. Verbinden wir uns ganz intensiv und ohne Ablenkung mit Christus, so sind wir geschützt und sicher vor dem Bösen. In seinem Reich ist kein Platz für Irrwege und egoistisches Handeln. Hier kann jedes Wesen Gottes Ewigkeit und Macht erfahren. Die Welt dagegen ist ein Ort der Vergänglichkeit, der Erfahrung, Prüfung und Versuchung. Der Mensch lebt und entscheidet nach seinem Bewußtsein und nach seinen Zielen. Verbindet er sich mit der Welt, so wird er die Früchte der Welt ernten, verbindet er sich mit Christus, so wird er die Früchte des Himmels ernten.

„Das Himmelreich gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte.
Als aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen den Weizen und ging davon. Als nun die Saat wuchs und Frucht brachte, da fand sich auch das Unkraut. Da traten die Knechte zu dem Hausvater und sprachen: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut? Er sprach zu ihnen: Das hat ein Feind getan. Da sprachen die Knechte: Willst du denn, dass wir hingehen und es ausjäten? Er sprach: Nein! Damit ihr nicht zugleich den Weizen mit ausrauft, wenn ihr das Unkraut ausjätet. Lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte; und um die Erntezeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, damit man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheune.“ (Mt. 13, 24 – 30)

„Da ließ Jesus das Volk gehen und kam heim. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. Er antwortete und sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist’s, der den guten Samen sät. Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reichs. Das Unkraut sind die Kinder des Bösen. Der Feind, der es sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. Wie man nun das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird’s auch am Ende der Welt gehen.“ (Mt.13, 36-40)

Jeder Mensch unterliegt der Versuchung des Bösen. Diese Kraft versucht, uns vom guten Samen, vom Wort Gottes, das in unseren Herzen eingepflanzt ist, zu trennen. Unsere Hoffnung ist es, dass Gottes Wort auf gutem Boden tief in unserem Herzen keimt und gute Frucht bringt. Unsere Hoffnung ist es auch, dass Gottes heilige Engel uns dabei helfen, das Unkraut des Bösen im Feuer der Liebe zu verbrennen, damit unser kleines Herz sich zu einem großen Herzen mit Christus vereint. Richte ich mein Leben auf das Gute aus und löse ich mich von allem Bösen, so werde ich an Körper und Geist gesunden und schließlich den Frieden in Christus erfahren.
Gottes Liebe vereint den Himmel mit der Welt. Das Wort Gottes bringt die Frucht des ewigen Lebens. Sind wir bereit, unsere Herzen ganz auf Gottes Liebe auszurichten, seine Botschaft zu leben, so werden Gottes Engel uns vor dem Bösen bewahren. Der Weg mit Christus ist der Weg der Liebe. Denke ich an das Gute und vertraue darauf und meide das Böse, so kann Gottes Same auf dem Boden unserer Seele zu Gottes Reich auf Erden werden.



Willibald